Eine Werkstatt für Töne und Musik
Es sieht aus wie eine Mischung aus Krabbelgruppe und Musikunterricht:
Eltern singen, tanzen und trommeln mit ihren Kindern.
Das Konzept heißt "Musikgarten" und findet immer mehr Anhänger.

......Musikgärten haben so wenig mit Blumen, Kräutern und Gemüse zu tun wie Kindergärten. Genau genommen sind es nicht einmal richtige Orte, sondern Gelegenheiten für Mütter und Väter mit Kind, sich einmal die Woche zu treffen, um gemeinsam Töne und Klänge zu erzeugen.
Ganz gleich ob beim Singen des Begrüßungsliedes, beim Schenkelklopfen oder beim Tambourin-Schlagen: Wer Lust hat macht mit. Wer sich nicht traut schaut zu. Wer zur Musik im Kreis krabbeln will, krabbelt im Kreis. Es ist diese Zwanglosigkeit, die schließlich jeden in ihren Bann zieht. Um am Ende tanzen, hüpfen, gehen, stampfen und schleichen alle im gleichen Takt.
Musikalische Früherziehung als Vorstufe zum Gesangs- oder Instrumentalunterricht gibt es schon lange, in der Regel für Kinder ab drei. Erst wenige Jahre alt ist die Idee, schon Babys und Kleinkinder in Klängen, Tönen und Geräuschen "baden" zu lassen, wie es die Musikpädagogin und Musikgarten-Erfinderin Lorna Lutz Heyge formuliert.
Wenn Musik gemacht wird, geschieht im Gehirn eine Menge. Schon bei Schulanfängern lassen sich deutliche Intelligenzunterschiede zwischen musizierenden und nicht musizierenden Kindern messen, vermutlich, weil das Spielen eines Instruments eine extreme dichte Informationsverarbeitung verlangt. Einjähringen dürfte besonders zugute kommen, dass sie aktiv zuhören, wenn andere musizieren oder sie selbst Töne erzeugen.
Zuhören ist wiederum die wichtigste Voraussetzung, um gut sprechen zu lernen.
Viele Mütter und Väter entdecken im Musikgarten Kinderlieder wieder, die sie früher mit ihren eigenen Eltern gesungen haben. So bringt der Musikgarten schon fast verdorrte Pflänzchen wieder zum Blühen.